Grußbotschaft von Papst Johannes Paul II. zum Tag der Heimat 2003
Seine Heiligkeit PAPST JOHANNES PAUL II. sendet den Teilnehmern am TAG DER HEIMAT in Berlin herzliche Segenswünsche.
Der Heilige Vater hat mit regem Interesse davon Kenntnis erlangt, dass der Bund der Vertriebenen am 6. September 2003 in Berlin den TAG DER HEIMAT unter dem wegweisenden Motto "Mit Menschenrechten Europa vollenden" begeht.
Europa hat in seiner jüngeren Geschichte durch menschenfeindliche Ideologien wie auch durch übersteigerte Nationalismen furchtbare Konflikte in und unter den Nationen bis hin zur ungeheuren Tragödie zweier Weltkriege ertragen müssen. Der TAG DER HEIMAT ist dem Gedenken all jener Menschen gewidmet, die durch die zerstörerische Macht des Hasses und der Vergeltung aus ihren angestammten Lebensbezügen gewaltsam herausgerissen wurden; "die umherirrten, und den Weg zur wohnlichen Stadt nicht fanden" (Ps 107, 4). Niemand weiß mehr als die Betroffenen, welche es schmerzlich missen mussten, wie kostbar jenes Grundrecht ist, im Land seiner Kindheit leben zu dürfen, an den Gräbern der Vorfahren sich des familiären Erbes vergewissern zu können und aus der landsmannschaftlichen Verwurzelung Lebensfreude und Selbstbewusstsein zu schöpfen. Die Achtung gerade dieser Menschenrechte leistet einen maßgeblichen Beitrag zum Aufbau einer gerechten und humanen Welt. Und doch geht das Streben nach Glück und Sinnerfüllung weit über das hinaus, was der Mensch aus eigenen Kräften zu schaffen vermag. Es ist ein Gottesgeschenk, das in der Ewigkeit eingelöst wird. "Unsere Heimat aber ist im Himmel" (Phil 3, 20). Diese Gewissheit gibt den Christen und allen Menschen guten Willens die innere Freiheit, die endlichen Güter im tatkräftigen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit verantwortlich zu gebrauchen und sich gleichwohl "als Gast auf Erden" auszurichten auf dem Weg zum ewigen Vaterhaus.
Im festen Vertrauen auf ein Europa geeinter und versöhnter Völker erteilt Seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. allen Teilnehmern, den Veranstaltern und Referenten des diesjährigen TAGES DER HEIMAT des Bundes der Vertriebenen von Herzen den Apostolischen Segen.
Mit besten persönlichen Wünschen
gez. Erzbischof Leonardo Sandri
Substitut des Staatssekretariats
Aus dem Vatikan, am 6. September 2003"
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2005
Zum Tag der Heimat hat seine Heiligkeit, Papst Benedikt XVI., den deutschen Heimatvertriebenen eine Grußbotschaft gesandt, in der er die Bedeutung der Heimat für den Menschen unterstreicht und ihre gewaltsame Wegnahme als einen Akt bezeichnet, der sich gegen die Menschenwürde richtet. Daher grüßt der Heilige Vater die Teilnehmer am Festakt zum Tag der Heimat in Berlin und lobt das Leitwort "Vertreibungen weltweit ächten" als ein Gebot der Menschlichkeit. Erzbischof Leonardo Sandri aus dem Staatssekretariat des Vatikans schreibt:
An die Teilnehmer am Tag der Heimat 2005, Berlin
Seine Heiligkeit, Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, dass der Bund der Vertriebenen am 6. August in Berlin einen "Tag der Heimat" begeht. Der Heilige Vater entbietet den Teilnehmern beste Segensgrüße und versichert sie seiner geistlichen Nähe.
Die Erfahrung gewaltsamer Vertreibung ist auch heute für unzählige Menschen schreckliche Wirklichkeit. Der Aufruf "Vertreibungen weltweit zu ächten" ist daher ein Gebot der Menschlichkeit, denn aus gesunder heimatlicher Verwurzelung schöpfen Menschen Lebensfreude, soziale Gemeinschaft und Zukunftshoffnung.
Heimat hat geografische, kulturelle, geistliche und religiöse Dimensionen. Sie gehört zum Menschen und seiner Geschichte und darf daher niemandem gewaltsam genommen werden. Ideologien, die Vertreibungen fordern oder rechtfertigen, richten sich gegen die Würde des Menschen.
Im Vertrauen darauf, dass die Menschen und Völker ihren Willen zu Frieden und Versöhnung aus dem Geist und aus der Kraft des Evangelium Jesu Christi nähren, erbittet seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. allen Teilnehmern des diesjährigen Tages der Heimat von Herzen Gottes beständigen Schutz und reichen Segen.
gez. Erzbischof Leonardo Sandri
Substitut des Staatssekretariats
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2007
am 18. August 2007 im Internationalen Congress Centrum in Berlin
"S. H. Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, dass der Bund der Vertriebenen am 18. August in Berlin den diesjährigen "Tag der Heimat" begeht. Der Heilige Vater versichert die Teilnehmer seiner geistlichen Nähe und entbietet ihnen beste Segenswünsche.
Das Motto "Heimat ist Menschenrecht" unterstreicht, dass der Mensch Anrecht auf das wertvolle Gut der Heimat hat. Heimat ist mitbegründend für die Identität der Person und bedarf daher des Schutzes. Wahre Heimat ist jedoch ungleich mehr als die Sicherung von Grund und Boden, Sprache und Kultur. Sie steht in enger Beziehung zu einem grundmenschlichen Verhalten der gegenseitigen Annahme und Solidarität. Dadurch können besonders auch jene ein Zuhause finden, die ihre ursprüngliche Heimat auf tragische Weise verloren haben.
In der Zuversicht, dass die staatlichen Autoritäten und die internationale Völkergemeinschaft das Recht auf Heimat immer wirksamer schützen und vielen Menschen durch die gelebte Nächstenliebe der Christen ein echtes Zuhause geschenkt wird, erbittet Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. allen Teilnehmern am Tag der Heimat von Herzen Gottes beständigen Schutz und seinen reichen Segen."
16. August 2007
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2008
am 6. September 2008 im Internationalen Congress Centrum in Berlin
An die Teilnehmer am Tag der Heimat 2008, Berlin
Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, dass der Bund der Vertriebenen am 6. September in Berlin den diesjährigen "Tag der Heimat" begeht, und versichert alle Teilnehmer seines Gebets. Das gewählte Thema "Erinnern und Verstehen" ist von grundsätzlicher Art, stellt doch die Erinnerung eines der wesentlichen Merkmale des Menschseins dar. Sie ist das Band, welches Generationen miteinander verbindet und welches das Vergangene im Heute lebendig hält. Erinnern hilft zu verstehen; denn nur wenn wir etwas gegenwärtig haben, können wir es auch erfassen.
In allen Religionen kommt der Erinnerung eine grundlegende Bedeutung zu, lebt doch jede Religion davon, wie sie das Glaubenserbe der Väter zu bewahren und weiterzugeben vermag. Als Christen sind wir uns dessen bewusst, dass wir dazu stets der Hilfe Gottes bedürfen. Darum bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns das Erlösungswerk Christi vergegenwärtige und die Gläubigen zu einer Gemeinschaft führe, in der wahrer Frieden und echte Einheit herrschen. Diese Gemeinschaft überschreitet Ländergrenzen und verbindet verschiedene Sprachen und Kulturen.
Möge der Heilige Geist uns auch zeigen, dass wir gemeinsam zu einer ewigen Heimat unterwegs sind, in der uns die Fülle des Lebens und der Gemeinschaft erwartet. Mit dem Gebet um die Führung des Heiligen Geistes erbittet seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. allen Teilnehmern am "Tag der Heimat" Gottes beständigen Schutz und seinen reichen Segen.
+ Erzbischof Fernando Filoni
Substitut des Staatssekretariats
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2009
am 22. August 2009 im Internationalen Congress Centrum in Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren!
Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, dass der Bund der Vertriebenen am 22. August in Berlin den "Tag der Heimat 2009" begeht, und übersendet allen Teilnehmer herzliche Segensgrüße.
Das diesjährige Leitwort "Wahrheit und Gerechtigkeit - Ein starkes Europa!" richtet sich an alle Menschen auf diesem Kontinent, dessen leidvolle Geschichte Krieg, Holocaust, Flucht und Entfremdung erfahren musste. Wahrheit und Gerechtigkeit sind die Pfeiler, zwischen denen Brücken der Verständigung errichtet werden können. Die Treue zur Wahrheit ist das Fundament für die Treue zum Menschen, dem Nächsten das zu geben, was ihm aufgrund seines Seins und Wirkens zukommt. Jeder von uns lasse sich in seinem Handeln von diesen Prinzipien leiten, um eine neue und friedliche Gemeinschaft unter den Völkern Europas aufzubauen. Dazu erbittet Papst Benedikt XVI. allen Teilnehmern am "Tag der Heimat" Gottes Schutz und Geleit.
Msgr. Peter B. WELLS
Assessor des Staatssekretariats
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2010
am 11. September 2010 im Internationalen Congress Centrum in Berlin
An die Teilnehmer am Tag der Heimat 2010 Berlin
Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, dass der Bund der Vertriebenen am 11. September den "Tag der Heimat 2010" begeht und übermittelt allen Teilnehmern herzliche Segensgrüsse.
Das diesjährige Treffen steht unter dem Leitwort "Durch Wahrheit zum Miteinander". Das Zusammenleben der Menschen kann nur auf der Grundlage der Wahrheit gelingen. Ohne Wahrheit, ohne Vertrauen und Liebe gegenüber dem Wahren gibt es kein Gewissen und keine soziale Verantwortung. Ohne Wahrheit gibt es nur Geschichten, aber keine Geschichte. Christus, der von sich sagt "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", zeigt uns die wahre Bestimmung des Menschen, in Liebe zu Gott und den Mitmenschen zu leben, nach einer authentischen Gemeinschaft zu streben und auf dem Weg der Wahrheit voranzuschreiten. Dazu erbittet der Heilige Vater allen Teilnehmern am "Tag der Heimat" Gottes Schutz und Segen.
+ Erzbischof Fernando Filoni
Substitut des Staatssekretariats
Grußbotschaft von Papst Benedikt XVI. zum Tag der Heimat 2011
am 27. August 2011 im Internationalen Congress Centrum in Berlin
An die Teilnehmer am Tag der Heimat 2011, Berlin
Papst Benedikt XVI. hat davon Kenntnis erhalten, daß der Bund der Vertriebenen am 27. August in Berlin den diesjährigen Tag der Heimat begeht und übermittelt allen Teilnehmern dazu gerne seine Segensgrüße.
Das für die Tagung gewählte Thema „Wahrheit und Dialog - Schlüssel zur Verständigung" bringt einen wesentlichen Aspekt jedes menschlichen Miteinanders - von der Familie als Keimzelle der Gesellschaft bis zu den multilateralen Beziehungen der Staaten - zum Ausdruck. Der Dialog kann nämlich nur zur Verständigung führen, wenn er die allgemein verbindliche Wahrheit als Grundlage hat. Ihrerseits helfen uns die vielfältigen Formen des Dialogs, die Wahrheit tiefer zu erfassen, um entsprechend wirklichkeitsgemäß und gut zu handeln. Gerade diese gegenseitige Ergänzung wird, wie das diesjährige Motto sagt, der „Schlüssel zur Verständigung", für Freundschaft und Frieden sein. Gott, der die Wahrheit selbst ist, hat uns Christus, sein Wort, geschenkt, damit wir seine Liebe zu uns Menschen erkennen und verstehen. Er geleite Euch am Aufbau der Völkergemeinschaft in Gerechtigkeit und Frieden. Dazu erbittet Papst Benedikt XVI. Euch allen Gottes Schutz und Segen.
+ Erzbischof Angelo Becciu
Substitut des Staatssekretariats